Latènezeit (500 - 15 v. Chr.)

Über kein anderes Volk der europäischen Vorgeschichte wird soviel berichtet und geschrieben wie über das der Kelten. Mit ihnen endet die namenlose Zeit der frühen Bewohner unseres Landes.

Nicht mehr die Jungsteinzeit-Leute oder die Träger der Hallstattkultur treten in Erscheinung, es sind Männer und Frauen eines sie einenden Volksstammes, der schon von den griechischen und römischen Geschichtsschreibem beim Namen genannt wird: 'Keltoi', 'Galli' oder 'Galatai'.

Sie selbst nannten sich, glaubt man Caesar, 'Celtae'. Die Griechen Hekataios von Milet (550-480 v. Chr.) und Herodot (484-430 v. Chr.) berichteten als erste von der "Keltike" oder den am weitesten im Westen beheimateten Bewohnern Europas.

Ärmchenbeil aus Eisen

Nach dem heutigen Stand der Forschung führten folgende Umstände zur Unruhe unter den keltischen Stämmen: Unter den frühen keltischen Adelsherrschaften, die ihre Wurzeln in der ausgehenden Hallstattkultur hatten, entstand erstmals Prosperität.

Die Bevölkerung wuchs, doch der Reichtum verteilte sich einseitig zugunsten der Fürsten, Adelsherren und Dorfvorsteher. Die abhängigen Bauern und Handwerker sowie die bei den Verteilungskämpfen zu kurz gekommenen Angehörigen des niederen und mittleren Adels drängten in die südlichen Länder, wo sie sich die von ihnen so geschätzten Importgüter selbst aneignen wollten. Das Jahr 400 v. Chr. markierte den Beginn der sogenannten Keltenwanderung.

Wichtige Funde aus der Latenèzeit sind für Gunzenhausen eine Tierkopffibel aus Mischelbach, Fragmente von kobaltblauen bzw. gelben Armreifen aus Glas aus Unterschwaningen und ein Amulett von der Gelben Bürg.


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