Das Gunzenhäuser Mehrgenerationenprojekt „Digitale Teilhabe von älteren Menschen“ geht in die nächste Runde
Die rasant fortschreitende Digitalisierung hat nicht nur Vorteile, denn insbesondere ältere Menschen fühlen sich manchmal abgehängt und brauchen bei Alltagsprozessen Unterstützung.
Helfen kann ein digitales Hilfsprojekt, und ein solches wurde als Gemeinschaftsarbeit von der Stadt Gunzenhausen, dem Burkhard-von-Seckendorff Heim, dem Seniorenbeirat, dem lokalen Computerverein gunnet e.V. , der Diakonie Südfranken und der Stephanimittelschule Ende letzten Jahres ins Leben gerufen.
Auch das Bayerische Staatsministerium unterstützt inzwischen im Rahmen der Aktion „Zusammen digital“ das Gunzenhäuser Projekt. Das Ziel des Zusammenwirkens:
Ältere sollen zwar nicht gleich zu ausgewiesenen Silver Surfern werden, sich im Technikdschungel jedoch einigermaßen zurechtfinden.
Als Lehrkräfte stehen Schülerinnen und Schülern aus der Stephani-Mittelschule bereit, die als „digital natives“ ihr großes Wissen um Apps, Internet und Co. an die Seniorinnen und Senioren weitergeben möchten. Mit Ende des letzten Schuljahrs verließ die letzte Schülergeneration das Projekt.
Nun wurde der neue Jahrgang gecoacht, so dass pünktlich nach Beendigung der Sommerpause am 25. September 2024 der neue Durchgang des Mehrgenerationenprojekts beginnen kann.
Das kostenlose Mehrgenerationenprojekt „Digitale Teilhabe von älteren Menschen“ kam von Beginn an sehr gut an. Immer mittwochs von 13.30 Uhr bis 14.30 Uhr war der große Speisesaal im Burkhard-von-Seckendorff Heim gut besucht. Auf diesen Erfolg möchte die Gemeinschaft gerne aufbauen und freut sich daher auf die Fortführung ab 25. September. Wie gewohnt können Seniorinnen und Senioren dann wieder unangemeldet mit ihren eigenen digitalen Geräten vorbeischauen und sich von den jungen Leuten helfen lassen. Für kleinere Recherchen o.ä. steht im Speisesaal zusätzlich ein von der städtischen IuK-Abteilung betreuter PC zur Verfügung.
Ältere fit für die Zukunft machen, unter diesem Motto stand das diesjährige Einführungscoaching, welches am vergangenen Mittwoch in der Stephani-Mittelschule durchgeführt wurde. Die Anleitung übernahm Thomas Kupser vom JFF, dem Münchner Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis.
Anhand zahlreicher praktischer Beispiele trainierte er die Schülerinnen und Schüler für ihren Einsatz im Burkhard-von-Seckendorff Heim. Unterstützt wurde Thomas Kupser von den engagierten Projektleitern Martin Bosch, Vorsitzender von gunnet e.V., Thomas Pfaffinger, Sozialpädagoge und Jugendsozialarbeiter von der Diakonie Südfranken und Heike Pradelt Lehrkraft der Stephanimittelschule.
„Wichtig für die Jugendlichen ist, dass sie Zeit und Geduld mitbringen“, betont Martin Bosch. „Ziel muss sein, dass die ältere Generation selbstständig digitale Probleme lösen kann. Die Schülerinnen und Schüler sollen dabei unterstützen und nur dann helfen, wenn es wirklich notwendig ist.“