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Stephani-Volksschule Gunzenhausen

Jahresbericht 1997/98



Praktisches Lernen - 
eine Chance der Hauptschule

Aufgrund der jüngeren Ergebnisse der Begabungsforschung weiß man, dass die intellektuelle Entwicklung nicht ausschließlich milieubedingt ist, sondern dass sie auf genetischen Anlagevoraussetzungen beruht. Es gibt so unter den Schülern eine Streubreite hinsichtlich Begabung, individueller Lerngeschichte, eine unterschiedliche Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit, verschiedene Lebenskontexte und Lerndispositionen. Darauf muss die Schule Rücksicht nehmen! Ein Teil des allgemeinbildenden Auftrags der Hauptschule ist außerdem die Einführung in die Berufswelt. Ein Großteil der Schüler geht nach der Schule sofort in die Berufsausbildung. Die Hauptschule vermittelt durch ihre praktischen Fächer, durch Betriebserkundungen und Betriebspraktika ihren Schülern die notwendigen Erfahrungen für die Berufsentscheidung.

Am hauswirtschaftlich-sozialen Bereich sollen Ansätze des praktischen Lernens aufgezeigt werden.

Die Intention des Faches legt es nahe, persönliche Interessen und Einstellungen der Schüler zu einzelnen Lernbereichen zu thematisieren und zur Grundlage des Unterrichts zu machen, Vorerfahrungen der Schüler zusammenzutragen und zu ordnen und vor allem theoretische Überlegungen grundsätzlich mit praktischem Handeln zu verknüpfen.

Als allgemeines Prinzip in der Anordnung oder Abfolge eines Lehrstoffes läßt sich also formulieren:

„Optimal ist ein Lehrmaterial angeordnet, wenn der handelnde Umgang gewährt wird, danach anschauliche Symbolisierungen angeregt werden und schließlich die begriffliche Fixierung gefördert wird." (Skowronek)

Beim praktischen Lernen ist auf jeden Fall eine Mitplanungsmöglichkeit für die Schüler zu schaffen. Diese Mitplanung im Unterricht schließt immer eine Mitverantwortung ein. Dazu ist eine besondere Einstellung unserer Hauptschüler zum Unterricht und zur Schule erforderlich.

Einige praktische Beispiele aus dem hauswirtschaftlichen Bereich sollen dies verdeutlichen:

  • Die Schüler planen die Arbeitsaufgabe oder sind zumindest aktiv an der Planung des Gerichtes beteiligt.

  • Sie beschaffen selbständig die notwendigen Lebensmittel (Einkaufszettel, Einkauf mit Preisvergleich, Kochgeldabrechnung).

  • Sie führen die einzelnen Arbeitsschritte möglichst selbständig aus.

  • Sie bewerten Geschmack und Aussehen der Gerichte in den einzelnen Arbeitsgruppen.

  • Sie korrigieren, falls notwendig, falsche Arbeitsschritte.

  • Sie wählen selbständig unterrichtliche Informationen aus und tauschen sie untereinander aus, falls nötig, mit Hilfe der Lehrerin.

  • Arbeitsmittel und Lösungsstrategien werden von den Schülern (mit-)bestimmt.

Eine dadurch erfolgreich bewältigte Situation prägt sich am ehesten ein und bietet den stärksten Anreiz für das Lernen. Diese Erkenntnis sollte zumindest in kleinen Schritten zum praktischen Lernen anregen. Praktische Fächer wie Hauswirtschaft bieten vielfältige Ansatzpunkte, die praktisches Lernen ermöglichen und beginnen lassen.

Margot Gerbing

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