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Stephani-Volksschule Gunzenhausen

Jahresbericht 1997/98


Fahrende Züge - 
Die Informationsgesellschaft

World Wide Web, Cyberspace, Internet, Online sein, Homepage, HTML, Makros schreiben, Bildschirmauflösung ...

Eine neue Fremdsprache, Sprachfetzen einer außerirdischen Intelligenz oder Fachchinesisch von Computer-Insidern? Nein, dies ist schon eher der Wortschatz unserer Schüler nach dem Verlassen des Computerraumes, sei es nach Textverarbeitung, Informatik oder dem neuen Fach KbB (Kaufmännisch-bürotech-nischer Bereich).

Der Zug der Computerwelt kommt immer rascher in Fahrt und damit wird es immer notwendiger, informationstechnisches Grundwissen, den Umgang mit den Computern, ihren Möglichkeiten und Grenzen, ihren Vor- und Nachteilen den Schülern zu vermitteln. Dabei sind in zunehmendem Maße auch die Lehrer gefordert. War der Informatikraum bis vor ein paar Jahren das Refugium von Computerfreaks, so wandelt sich dieses Bild zunehmend. Der neue Lehrplan, der seit diesem Schuljahr jahrgangsweise eingeführt wird, fordert in jedem Fach die sinnvolle Verwendung der Computer, sei es in Englisch für das Vokabeltraining, im Mathematikunterricht zur Umrechnung von Größen, in GSE (Geschichte, Sozialkunde und Erdkunde) für die Arbeit mit Computerkarten, Informationsbeschaffung über andere Länder und Kontinente durch die Verwendung des Internets, oder für kreatives Schreiben und Textgestaltung mit Grafikprogrammen, technische Zeichnungen mit CAD-Programmen (Computer aided design) usw.; die Liste der Möglichkeiten ließe sich noch eine Weile fortsetzen. Damit müssen sich verstärkt die Lehrer mit diesen neuen Möglichkeiten vertraut machen, um sie im Unterricht für die Schüler einbringen zu können.

Hier sind im Augenblick aber auch deutliche Grenzen der Computernutzung im Unterricht. Zum einen gibt es nur sehr wenige adäquate Fortbildungsangebote für Lehrer und zum anderen fehlen noch zum großen Teil Unterrichtskonzepte für den Einsatz der Computer. Problematisch ist auch die Zuverlässigkeit bzw. die Störanfälligkeit der Computeranlagen. Durch die Vernetzung unserer Computer, die Multimediaerweiterung, die enorm ausgeweiteten und unübersichtlich gewordenen Programme und durch den gemeinsamen Anschluss an das Internet gibt es eine Vielzahl von Störungsmöglichkeiten. Nicht zuletzt die Fehlbedienung durch Schüler und Lehrer tut das Ihrige dazu. Es lässt sich damit nicht vermeiden, dass der Unterricht nicht wie geplant durchgeführt werden kann.

Schwierig ist bei der derzeitigen finanziellen Situation auch für viele Sachaufwandsträger, die Computerräume in geeigneter Weise auszustatten. Die Vorgabe der neuen Lehrpläne war vom Kultusministerium sicher gut gedacht, aber die finanziellen Folgen müssen nicht das Ministerium, sondern die Städte und Gemeinden tragen. An der Stephani-Schule sind wir in der glücklichen Lage, auf offene Ohren bei der Stadtverwaltung zu stoßen, die uns entsprechende Möglichkeiten eröffnet. Außerdem darf dabei das Engagement der hiesigen Wirtschaft nicht vergessen werden, die durch großzügige finanzielle und personelle Hilfen uns tatkräftig unterstützt. Besonderen Dank dürfen wir in Bezug auf die Anbindung der Schülerarbeitsplätze an das Internet an die Mitarbeiter der Firma Alcatel richten.

Im kommenden Schuljahr werden die 8. Klassen im gewerblich-technischen Bereich beginnen, mit Hilfe von CAD-Programmen technische Zeichnungen zu erstellen.

Ein zweiter Computerraum wird bei den vorhersehbaren Kapazitätsproblemen zunehmend notwendiger, denn den Schülern sollen alle Möglichkeiten geboten werden, sich in einer immer schneller verändernden Welt zurecht zu finden.

Lange wird es nicht mehr dauern, bis alle Schüler mit großer Selbstverständlichkeit Computer bedienen und sinnvoll nutzen können. World Wide Web und Cyberspace dürften damit bald in den allgemeinen Sprachgebrauch aller Schüler übergehen und ihnen keine Fremdworte mehr sein.

Ulrich Salomon

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