World Wide Web, Cyberspace, Internet, Online
sein, Homepage, HTML, Makros schreiben, Bildschirmauflösung ... Eine neue Fremdsprache, Sprachfetzen einer außerirdischen
Intelligenz oder Fachchinesisch von Computer-Insidern? Nein, dies ist schon eher der
Wortschatz unserer Schüler nach dem Verlassen des Computerraumes, sei es nach
Textverarbeitung, Informatik oder dem neuen Fach KbB (Kaufmännisch-bürotech-nischer
Bereich).
Der Zug der Computerwelt kommt immer rascher in Fahrt und
damit wird es immer notwendiger, informationstechnisches Grundwissen, den Umgang mit den
Computern, ihren Möglichkeiten und Grenzen, ihren Vor- und Nachteilen den Schülern zu
vermitteln. Dabei sind in zunehmendem Maße auch die Lehrer gefordert. War der
Informatikraum bis vor ein paar Jahren das Refugium von Computerfreaks, so wandelt sich
dieses Bild zunehmend. Der neue Lehrplan, der seit diesem Schuljahr jahrgangsweise
eingeführt wird, fordert in jedem Fach die sinnvolle Verwendung der Computer, sei es in
Englisch für das Vokabeltraining, im Mathematikunterricht zur Umrechnung von Größen, in
GSE (Geschichte, Sozialkunde und Erdkunde) für die Arbeit mit Computerkarten,
Informationsbeschaffung über andere Länder und Kontinente durch die Verwendung des
Internets, oder für kreatives Schreiben und Textgestaltung mit Grafikprogrammen,
technische Zeichnungen mit CAD-Programmen (Computer aided design) usw.; die Liste der
Möglichkeiten ließe sich noch eine Weile fortsetzen. Damit müssen sich verstärkt die
Lehrer mit diesen neuen Möglichkeiten vertraut machen, um sie im Unterricht für die
Schüler einbringen zu können.
Hier sind im Augenblick aber auch deutliche Grenzen der
Computernutzung im Unterricht. Zum einen gibt es nur sehr wenige adäquate
Fortbildungsangebote für Lehrer und zum anderen fehlen noch zum großen Teil
Unterrichtskonzepte für den Einsatz der Computer. Problematisch ist auch die
Zuverlässigkeit bzw. die Störanfälligkeit der Computeranlagen. Durch die Vernetzung
unserer Computer, die Multimediaerweiterung, die enorm ausgeweiteten und unübersichtlich
gewordenen Programme und durch den gemeinsamen Anschluss an das Internet gibt es eine
Vielzahl von Störungsmöglichkeiten. Nicht zuletzt die Fehlbedienung durch Schüler und
Lehrer tut das Ihrige dazu. Es lässt sich damit nicht vermeiden, dass der Unterricht
nicht wie geplant durchgeführt werden kann.
Schwierig ist bei der derzeitigen finanziellen Situation
auch für viele Sachaufwandsträger, die Computerräume in geeigneter Weise auszustatten.
Die Vorgabe der neuen Lehrpläne war vom Kultusministerium sicher gut gedacht, aber die
finanziellen Folgen müssen nicht das Ministerium, sondern die Städte und Gemeinden
tragen. An der Stephani-Schule sind wir in der glücklichen Lage, auf offene Ohren bei der
Stadtverwaltung zu stoßen, die uns entsprechende Möglichkeiten eröffnet. Außerdem darf
dabei das Engagement der hiesigen Wirtschaft nicht vergessen werden, die durch
großzügige finanzielle und personelle Hilfen uns tatkräftig unterstützt. Besonderen
Dank dürfen wir in Bezug auf die Anbindung der Schülerarbeitsplätze an das Internet an
die Mitarbeiter der Firma Alcatel richten.
Im kommenden Schuljahr werden die 8. Klassen im
gewerblich-technischen Bereich beginnen, mit Hilfe von CAD-Programmen technische
Zeichnungen zu erstellen.
Ein zweiter Computerraum wird bei den vorhersehbaren
Kapazitätsproblemen zunehmend notwendiger, denn den Schülern sollen alle Möglichkeiten
geboten werden, sich in einer immer schneller verändernden Welt zurecht zu finden.
Lange wird es nicht mehr dauern, bis alle Schüler mit
großer Selbstverständlichkeit Computer bedienen und sinnvoll nutzen können. World Wide
Web und Cyberspace dürften damit bald in den allgemeinen Sprachgebrauch aller Schüler
übergehen und ihnen keine Fremdworte mehr sein.
Ulrich Salomon |