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Stephani-Volksschule Gunzenhausen

Jahresbericht 1997/98


10 Jahre Erweiterungsbau des Stephani-Schulhauses

 

Am 22. April 1988 erfolgte die Feier zur Einweihung der erweiterten und umgebauten Schulanlage mit dem offiziellen Einzug aller Schülerinnen und Schüler. Das bisher größte Schulbauvorhaben der Stadt Gunzenhausen auf dem Gelände der Stephani-Schule ging seiner Vollendung entgegen.

Auch nach 10 Jahren finden unsere Schüler in dem städtebaulich gelungenen Bauwerk optimale schulische Voraussetzungen. Mit einem Schulfest am 9. Mai werden die jetzigen Nutzer mit den damaligen Gestaltern das Jubiläum feiern.

 

Das erstaunte "U-je-la" mit dem eine Gruppe von Mädchen nach den Weihnachtsferien am 11. Januar 1998 zum ersten Mal die große, lichtdurchflutete Pausenhalle des Neubaus betrat, war die herzlichste und höchste Form des Dankes an die Stadt Gunzenhausen als Bauherrin, an den Architekten und die vielen Bauhandwerker für das neue Schulgebäude, das man gewiss als Vollendung der Stephani-Schule bezeichnen darf. Nach den damals neuesten Schulbau-empfehlungen konzipiert und von dem renommierten Nürnberger Architekten Günther W. Wörrlein (er verstarb leider im November letzten Jahres) gereicht es der Stadt auch heute noch zur Ehre.

Bei uns Lehrern herrscht große Zufriedenheit, vielleicht auch deswegen, weil uns in großzügiger Weise Mitwirkungsmöglichkeiten bei der Planung eingeräumt wurden. Alle Kolleginnen und Kollegen nutzten die nicht alltägliche Gelegenheit, ihre Schule mitzugestalten, mit großem Engagement. Es begann ein eifriges Studieren und Vergleichen der Pläne und ein ernsthaftes Nachdenken über die sich bietenden Alternativen. Nicht minder intensiv kümmerten sich unsere Eltern- und Schülervertreter um das Projekt, brachten eigene Vorschläge ein und unterstützten uns Lehrer nachhaltig.

Die Gespräche, die wir mit allen Fraktionen des Stadtrats führen durften, haben mich persönlich sehr bewegt. Ich bin heute noch allen dankbar, die sich aktiv daran beteiligten und allen, die unsere Argumente geduldig anhörten. Ich darf noch einmal an die drei Hauptanliegen erinnern, die einer guten Lösung zugeführt werden konnten:

1. Volle Erfüllung des Raumprogramms: Das Raumprogramm war von dem damals zuständigen Regierungsschuldirektor Roland Kühn in großzügiger Weise für unsere schwierigen Verhältnisse (Umbau und Erweiterungsbau) und besonderen Bedürfnisse (mehrere Schularten im gleichen Gebäude) geradezu maßgeschneidert worden und sollte auch baulich umgesetzt werden.

2. Erhaltung der vorhandenen Altbausubstanz im Bauteil I: Wäre es nach dem Ergebnis des Realisierungswettbewerbs gegangen, hätte der gesamte renovierte Altbau, mit hohen Umbaukosten entkernt werden müssen. Auf jedem Stockwerk wären aus vier 70 m² großen Klassenzimmern je fünf kleinere und ein Gruppenraum entstanden.

3. Einplanung der größtmöglichen Pausenhoffläche: Der Neubau sollte ursprünglich so weit von der Saarstraße entfernt entstehen, dass der Schulhof zur Hälfte überbaut worden wäre. Der spätere Bau der Sport- und Spielhalle im Innenbereich und die inzwischen gesammelten Erfahrungen mit der verbliebenen, allen Vorschriften entsprechenden und doch eingeschränkten Freifläche beweisen, wie berechtigt das Anliegen war. Kosmetische Korrekturen an der Pausenhofgestaltung können daran grundsätzlich wenig ändern.

Es waren viele Entscheidungen des Stadtrates und vor allem des Bauausschusses notwendig, um ein Bauwerk entstehen zu lassen, in dem sich Lehrer und Schüler auch nach zehn Jahren noch sehr wohl fühlen. Rückblickend würde ich mich heute dafür einsetzen, die kleine Pausenhalle im Bauteil IV nicht zu einem Klassenzimmer auszubauen, sondern die wenig genutzte Loggia im Neubau, aber grundsätzlich bin ich auch heute noch sehr stolz auf diese Schule.

Franz Müller

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